Seit ich von dem Film „The Matthew Shepard Story“ gehört habe, wollte ich den gern sehen, jetzt hab ich mir die DVD gegönnt und wurde nicht enttäuscht. Die DVD gab es bei brunos.de recht günstig und der Film ist es wirklich wert, wenn man offen ist oder offener werden möchte, bietet er viele Anregungen.
Nicht einfach ein Popcorn-Film, so viel sollte man wissen, wenn man sich an die Story heranwagt. Wenn man sich im Themengebiet ein wenig auskennt, sagt einem die Geschichte von Matthew Shepard sicher auch ohnehin etwas. Aber hart empfand ich es trotzdem das im Film noch einmal vor Augen geführt zu bekommen.
Der Film beginnt mit der eigentlich Tat und lässt einen schlucken. ‚Das gleich zu Anfang?‘, dachte ich. Dennoch erwartet einen ein ruhiger Film, der ohne reißerisch oder zu gefühlsbetont zu werden, gefühlvoll die Geschichte vom Matt erzählt. Und die Geschichte der Eltern die sich im Zuge der Gerichtsverhandlungen mit dem Leben ihres Sohnes auseinander setzen. Und die Frage ob man Gleiches mit Gleichem vergeltet steht im Raum. Sollte Man Mord mit ‚Mord“ vergelten?
Ich kann den Vater nur zu gut verstehen als er zu seiner Frau sagt, dass er gerne mal mit dem Täter alleine wäre! In der Rolle von Dennis Shepard ist Sam Waterston brillant! Ich mag ihn sehr gern, kenne ihn aus Law&Order, wo er mir immer sehr sympathisch war und diese Rolle verstärkt das noch!
Als Matthew’s Mutter Judy überzeugte mich Stockard Channing total. Sie spielt die Rolle ohne emotional zu werden und ohne die typischen hysterischen Gefühlsausbrüche. Dennoch sieht man ihr die Gefühle an, die in ihr vorgehen und man kann sie verstehen.
Das Schicksal des Jungen (ebenfalls großartig gespielt von Shane Meier), der es sein Leben lang nicht einfach hatte und dennoch immer nette Worte für seine Mitmenschen fand macht einen traurig und wütend zugleich. Ich hatte mehr wie einmal Tränen in den Augen und bei manchen Szenen musste ich auch einfach mal losweinen. Wundbar gefiel mir Matt’s lesbische Freundin, die bei der Verhandlung die Aktion mit den „Engeln für Matthew“ durchführt – weiß jemand ob das stimmt oder filmische Freiheit war? Mich hat diese Szene sehr beeindruckt! [Ich konnte bei ‚Facebbook‘ etwas darüber finden nennt sich „Angel Action“ und auf ‚Matthew Shepard Online Resources‘ auch.]
Rundum ein beeindruckender Film mit bester schauspielerischer Leistung – ich werde ihn für den zweiten Eindruck auf jeden Fall noch einmal ansehen.
Jedem der offen ist kann ich diesen Film uneingeschränkt weiter empfehlen. Die übrigen … besser nicht von der Meinung abbringen lassen ;)
